08.05.2018

Vortrag der Philosophisch-literarischen Gesellschaft

Der ewige Streit von Wort und Ton:
Über Oper und Literatur.

Oper ist Musik. Nur Musik. Dieses allgemeine Missverständnis ist bis heute virulent. Dabei ist die Oper auch immer Literatur, mal mehr, mal weniger. Und immer Theater. Musiktheater.

Nur selten in der Operngeschichte gab es glückliche Partnerschaften zwischen den Komponisten und ihren Textdichtern. Der Wettstreit um den Vorrang von Wort und Ton durchzieht die gesamte Geschichte der Oper. Während Gluck und Richard Wagner meinten, es sei Aufgabe der Musik, dem Drama zu dienen, vertrat Mozart die Auffassung, in der Oper habe die Poesie »der Musick gehorsame Tochter« zu sein. Bertolt Brecht verlangte die strikte Trennung der Elemente. In der »Dreigroschenoper« ließ er zum Schluss den reitenden Boten des Königs erscheinen: »Damit ihr wenigstens in der Oper seht, wie einmal Gnade vor Recht ergeht.«

Hanjo Kesting flaniert als kenntnisreicher Beobachter durch die Operngeschichte, so dass sich heute Abend - Vortragen und Vorlesen - so unterhaltend wie anregend - zu einem kleinen Exkurs entwickeln wird.
Den Musikverliebten will Hanjo Kesting in seinem kulturgeschichtlichen Panorama den Sinn öffnen für die Literatur in der Musik, den Literaturverliebten die Ohren für die Musik im Wort.

Der Referent:

Hanjo Kesting studierte Philosophie, Literatur und Geschichtswissenschaft und war von 1973 - 2006 Leiter der Hauptredaktion Kulturelles Wort beim NDR. 1982 erhielt er den Kritikerpreis der Salzburger Festspiele. Zuletzt erschienen im Wallstein Verlag u. a. Augenblicke mit Jean Améry. 2014. Begegnungen mit Siegfried Lenz. 2016. Bis der reitende Bote des Königs erscheint. 2017.


Weitere Informationen

  • Spiegelsaal
  • 08.05.2018
    • 20.15 Uhr
    • Eintritt: € 6,00
    • Ermässigt: Kurgäste, StudentInnen, SchülerInnen und VHS-Mitglieder 4,00 €, PHL-Mitglieder frei
  • Vorverkauf in der Buchhandlung Straß, Gernsbacher Straße 7

Zurück

Leider sind externe Video Einbindungen ohne entsprechende Cookies Zustimmung nicht verfügbar. Cookie Einstellungen bearbeiten