Der Ausbruch des Corona-Virus wird für die Kulturlandschaft und das Kurhaus Baden-Baden eine der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte. Aber es gab auch gute Nachrichten: am 24. Juli 2021 hat das Welterbe-Komitee für die Aufnahme der „Great Spas of Europe“ in die UNESCO-Welterbeliste gestimmt. Elf bedeutende Kurstädte des 19. Jahrhunderts - darunter Baden-Baden - sind somit als Zeugnis der europäischen Bäderkultur zum kulturellen Erbe der Menschheit erklärt worden.
Lockdown während Mister M`s Jazzclub
Die Pläne für das Jahr 2020 waren groß, der Eventkalender prall gefüllt. Doch dann kam Corona. Mitten in der Konzertreihe von Mister M`s Jazzclub kommt er – der erste Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Nachdem das erste Konzert noch wie geplant stattfand, wurde aus dem zweiten Abend kurzfristig als Geisterkonzert ausschließlich online übertragen, der dritte Abend fiel den landesweiten Beschränkungen komplett zum Opfer. Das Kurhaus sowie die sich darin befindlichen Einrichtungen mussten, ebenso wie alle anderen Kulturstätten, schließen. Knapp 5 Wochen kam die deutsche Wirtschaft in fast allen Bereichen zum Erliegen.
Kultur-baden und erste Lockerungen
Mit dem Streaming-Format „kultur-baden“ ging die Baden-Baden Events GmbH neue Wege. Erstmals wurden Liveevents aus dem Bénazetsaal im Kurhaus im Internet übertragen – Konzerte, Kabarett und Kindertheater standen auf dem wöchentlich wechselnden Programm. Ebenfalls ein absolutes Novum in Baden-Baden war dann – nachdem ab Juni Veranstaltungen mit strengen Hygieneauflagen wieder erlaubt wurden - die Eröffnung der Ausstellung „Digital Dreams – Experience Baden-Baden“. Mit Refik Anadol konnte die Baden-Baden Events einen international sehr gefragten Künstler verpflichten, der die Räume im Kurhaus mit einem digitalen Gesamtkunstwerk mit Leben füllte. Ein baldiges Ende der Pandemie war trotz weiterer Lockerungen nicht in Sicht. Daher fiel leider auch im Oktober die endgültige Entscheidung, den Christkindelsmarkt in Baden-Baden in diesem Jahr erstmals abzusagen.
Sportler des Jahres und der zweite Lockdown
Die Zahlen der Neuinfektionen stiegen zum Jahresende nochmals rasant an – es folgte ein zweiter Lockdown, der zu den Weihnachtstagen und Silvester nochmals verschärft wurde. Wieder mussten Events abgesagt oder verschoben werden. Doch eine traditionsreiche Veranstaltung wurde mit viel Aufwand dennoch durchgeführt: Die Verleihung zum „Sportler des Jahres“ fand im Kurhaus Baden-Baden statt – als reine Übertragung im ZDF, ohne Zuschauer, Gäste oder After-Show-Party. Der Jahreswechsel war ungewohnt ruhig – wo sich sonst die Gäste der großen Silvestergala, dem KurhausRestaurant oder Casino tummeln, war in diesem Jahr ausschließlich das diensthabende Kurhauspersonal unterwegs.
Das Kurhaus wird Kreisimpfzentrum
Einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leistet aktuell die BKV – Bäder- und Kurverwaltung mit der Bereitstellung der Räume im Kurhaus für eines der deutschlandweit ins Leben gerufenen Kreisimpfzentrum (KIZ). Bei Vollauslastung können hier am Tag bis zu 800 Patienten mit der Corona-Schutzimpfung versorgt werden. Noch bis Ende September 2021 soll der Betrieb des KIZs aufrechterhalten werden, um eine rasche Eindämmung der Pandemie voranzutreiben.
Baden-Baden als Teil der „Great Spas of Europe“ in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen
Das Welterbe-Komitee hat in seiner 44. Sitzung am 24. Juli 2021 für die Aufnahme der „Great Spas of Europe“ in die UNESCO-Welterbeliste gestimmt. Elf bedeutende Kurstädte des 19. Jahrhunderts sind somit als Zeugnis der europäischen Bäderkultur zum kulturellen Erbe der Menschheit erklärt worden. Die „Great Spas of Europe“ sind eine transnationale serielle Welterbestätte, bestehend aus elf bedeutenden Kurstädten aus insgesamt sieben Nationen. Dazu zählen neben Baden-Baden, die Kurstädte Bad Ems und Bad Kissingen in Deutschland, Baden bei Wien in Österreich, Spa in Belgien, Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in der Tschechischen Republik, Vichy in Frankreich, Montecatini Terme in Italien sowie Bath in Großbritannien.